Der Zweite Lebensabschnitt meines 3.2er´s

So, hab den Wagen wieder.

Das rechte Radlager war in der Tat hin. Das linke am Anfang.
Koppelstangen waren auch etwas abgenutzt, Stabi sowieso.

Zum Fahren.
Der ist jetzt wieder richtig stabil, und sehr gut zu steuern und fahren. Knackig fast.

Wermutstropfen.
Das Gummiknatschen ist immer noch da. Ich vermute fast das kommt vom Fahrwerk.
Ich werd mal die Cellastofedern und Schutzrohre säubern und fetten.
Oder die Domlager sind hin.

Das Schlimmste:
Das heulen, was besonders ab120 gut zu hören ist, und da besonders wenn man vom Gas geht, kommt vom Getriebe.
Sollen wohl die Lager sein. Am Beginn. Wie auch die Radlager. Das hört kaum jemand, ich merk sowas.

Kosten bei Audi. Da gibts nur Neue im Tausch mit integriertem Winkelgetriebe. Einbau und Material ca. 7000.- Euro
Nächste Woche hab ich n Termin beim Instandsetzer HELO in Walldorf, und lass das alles genauer diagnostizieren.
http://www.automatik.info/

Hier ein Video von dem Geknarze. Kann man auslösen beim hoch und rünterdrücken des Vorderbaus. Ist eher auf der Fahrerseite. Das ist auch zu hören beim Verschränken im Parkhaus, und beim langsamen Fahren über Unebenheiten.
Hör ich die Flöhe husten? Habt Ihr das Auch?

Ja irgendsowas.

Oder andere Gummis. Wobei da ja nimmer viel Gummis sind die alt sind

Getriebelager
Motorlager
Hydrolager
Pendelstütze
Koppelstangen
Stabi

sind neu.

Ich werd mal folgendes probieren.
Alles gut mit Wasser abspritzen und beobachten.
Trocken vorm Wässern, nass, und nach Wässern

Dann mal eins nach dem anderen mit Schmierstoff einsprühen und beobachten. Anders machts kein Sinn. Wenn alles nix bringt, müßts das Domlager sein, was übrigblieb.

Nervig sowas

So, ich war vorhin in der Werkstatt

Ich komm mir vor wie im GTI-Spot

.......

...........

.........

Unglaublich.....

Wir konnten das Geräusch nachvollziehen.
Also auf die Bühne gefahren. Wieder gedrückt, und wieder hats geknarzt.
Dann hoben wir die Bühne an, dass wir drunter konnten. Ein Meister zog an der Schnauze den Vorderbau runter, der andere und ich lauschten.
Es könnten die Domlager sein....es könnten auch die Cellasto-Federn der Dämpfer sein...... Halt...das B6 von Bilstein hat keine...hmm....weiter geschaut und gewackelt.

Plötzlich musste der Meister lachen
Er hatte es wohl gefunden.

Der Neigungssensor an der Vorderachse wars. Am Scherengelenk. Wenn er seitlich während dem Wippen draufdrückte wars weg.
Also etwas Reiniger draufgesprüht und Silikonöl danach. Es wurde dann tatsächlich leiser und weniger und verschwand dann wirklich

Ja , Hammer, echt
Zweites Problem behoben

Bleibt nur noch das mit dem Getriebe.
Und da gibts etwas Hoffnungsschimmer.
Ein Bekannter aus IN meinte, beim 3.2 TT gabs das auch. Man tippte auf Getriebe, und dann wars das Gleichlaufgelenk der rechten Antriebswelle.
Das könnte auch hinkommen.

Gefühlt habe ich das Geräusch nicht direkt aus Nähe unterm Hintern, Nähe Getriebe. Sondern irgendwie im Bereich Lenkung. Also Rad vorne. Das käm dann schon hin mit der Antriebswelle.
Zudem, müßte es, wenn es das Getriebe ist, nicht kontinuierlich dauerhaft heulen?
So ist es ja weg immer dann wenn man mit dem Fuß Gas gibt, und kommt wenn quasi ne Art Freilauf ist. Naja, beobachten und dranbleiben.

Jedenfalls ist das lästige Knarzen weg, und er fährt wie neu vom Fahrwerk her. Das ist schon mal was. War gut angelegtes Geld

Ja ein Problem weniger.

Bin gespannt, nach mehreren Gesprächen, bin ich fast auch bald der Meinung dass es das Getriebe nicht ist.
Aber man muss die Diagnose von Helo abwarten.
Das mit der Gelenkwelle wär mir natürlich recht. Dann wär wirklich alles neu da vorne

Ich fuhr jetzt gestern nochmals und heute Morgen.
Der Meister meinte ja er vermutet eher das Ausgleichsgetriebe mit den Lagern, da das mit der Antriebswelle/Gelenk anders klingen müßte und ab und zu ein Knacken dabei sein sollte.
Der Bekannte meinte es seien die Wellengelenke.
Vom Bauch raus würd ich jetzt dahin tendieren, dass es nicht das Getriebe ist. Ich stell mir beim Getriebe das Geräusch eher schneller, heller und höher in der Frequenz vor. Der Bauch tendiert zur Welle.

Ich glaub, auch wenn Helo sagt es sei das Getriebe, lass ich erst mal die Wellen tauschen.

Irgendwie vermute ich ich da was ähnliches wie beim Radlager.
Hintergrund. Der Wagen stand gut 2-3 Wochen in der Garage. Als ich ihn rausfuhr, hatte ich das Knarzen, und das Wummern/Heulen.

Als er vor 1 oder 2 Jahren auch mal länger stand und ich ihn rausfuhr, war ja das mit dem Radlager.

Ich kann mir jetzt nicht vorstellen, dass ein Getriebeteil sich im Stand verändert, und dann plötzlich Geräusche macht

Heut Mittag bin ich mal bei HELO, gespannt was da nun rauskommt

Das waren 2 super interessante Stunden gewesen.
Und seehr lehrreich

Nach ausführlichem Vorgespräch gings auf eine ausgedehnte Probefahrt.
Das Getriebe war auch gleich diagnostiziert. Aber alles noch nicht weit. Ich könnte so noch ca. 100000 km nach der Meinung des Geschäftsführers fahren.
Dann hätte es 300000km drauf. Nimmt man die 20 Fahrertrainings dazu, erhöht sich die Belastung wohl auf 350000 km. In Anbetracht der jetzt schon 14 Jahre ist das gar nicht mal schlecht.
Das Geräusch käme von den Zahnflanken der Räder in Verbindung mit dem Öl.
Also auch hier baut VW Schrott. Die Qualität nimmt wohl immer von Jahr zu Jahr ab.
Zudem scheinen die neueren etwas reibungsmindernd und spritsparend eingestellt zu sein. Quasi wie die Motorenöle mit abgesenkter HTHS, ums einfach zu sagen.
Und wenn das Öl so dann zwischen den Flanken gequetscht wird, und nicht mehr gut ist , dann gibt das diese Art von Geräuschen. Ursache sind also minderwertige Öle
Man könnte nun das Getriebe aufmachen und reparieren, um zu sehen ob die Zahnflanken etwas aufgerissen sind und/oder Pittings haben. Das geht aber auch mit Ölanalysen.

Aber es gibt noch eine Chance, und zwar steht die 50:50, was ich auch machen werde, da ich eigentlich schon davon überzeugt bin, dass sowas funktioniert.
Der Geschäftsführer suchte sehr sorgfältig und in Ruhe das für meinen Wagen, und Anwendungsfall geeignete Öl heraus. Und zwar beide Viskositäten.
Da gibts echt viele Verschiedene Varianten auf Lager

Wir nahmen:
PAKELO Global Gear CBS
SAE 75W85

Das Programm sieht wie folgt aus:

Getriebeölwechsel.
Das Altöl wird aufgefangen und auf sichtbaren Abrieb hin betrachtet. Dann wird es ins Labor geschickt zur Analyse.
Das PAKELO wird eingefüllt, und eine zeitlang gefahren. Das braucht natürlich etwas, bis das neu "eingeschliffen" ist.
Ob das Geräusch sich bessert , dürfte man schon mitbekommen, oder wenns gleich bleibt.
Bessert es sich, sind wir auf gutem Weg. Es muss nicht gleich verschwinden. Dann wird etwas gefahren, dann kommt ein erneuter Ölwechsel mit Analyse.
Das neue Öl wird dann in den beiden Viskos wiederum neu angepasst für den dann neuen IST-Zustand.
Dann wird weiter beobachtet.

Passieren kann nichts, ausser dass das Geräusch bleibt, oder leiser wird, oder ganz weggeht.
Irgendwann muss man dann eh laufzeitbedingt mal die Lager wechseln und schauen was die Zähne/Flanken machen, aber 100000km sind noch ne Weile. Dann kommts halt drauf an, in wie fern man das noch als störend wahr nimmt.

Idealerweise wäre es für mich, dass das Geräusch immer leiser wird. Damit kann ich gut leben. Ich werde die Tage mal eine Probefahrt machen und das aufzeichnen.
Am 13.10.16 wird dann das erste mal getauscht.

Die Sache ist so neu nicht. Jedenfalls kenn ichs aber nur aus der Schwerindustrie von Seiten ADDINOL. Da gibts auch Schmierfette die Grübchen und Pittings einglätten. Das steht auch hier schön beschrieben.
Für PKW Getriebe war mir das auch neu.
Realisiert wird das durch wirklich sehr hochwertige Grundöle und besonders eingestellte und auch hochwertige Additivstoffe.

Longlife Plus – bis zu 5 Jahre Langzeitgarantie auf Hochleistungs-Getriebeöle!

Im Anhang auf Seite 2 am Beispiel des Braunkohletagebau-Baggers

So, und nun bin ich gespannt, und hoffe dass wir das hinbekommen.

Die Firma HELO kann ich blind weiterempfehlen.
Da stimmt Service, Leistung und das Fachwissen ist brilliant. So muss das sein.

Ach ja. Unbedingt alle 60000km spätestens beim Handschaltgetriebe das Öl wechseln.
Und,,,, DSG-Getriebe werden erst ab den Facelift-Modellen repariert.

Hatte mich auch über DSG unterhalten. Die ersten DSG werden nicht gemacht. Die Nachfolgemodelle schon. So ab 2009 und Facelift.
Es ist zwar schade, aber dennoch gut und super, dass gesagt wird was Sache ist.
Und ich kann das voll nachvollziehen.
Wie soll man was reparieren, was von der Technik her Mist ist? Am Ende zimmert man was irgendwie hin, und dann geht doch was nicht. Was passiert? Der Kunde schimpft über die Arbeit des Instandsetzers. Der muss auf eigene Kosten nachbessern , und weiss dass es nix wird. Zudem nagt sowas am Ruf.

Da steh ich auf der gleichen Linie, und würd für was schrottiges ab Werk nicht gerade stehen wollen, und gar nicht erst versuchen die Dinger zu reparieren.
Im übrigen sind die Leistungen echt super, sollte man mal gelesen haben.

https://www.sgaf.de/node/230292#comment-401686

Heute kam dann das Getriebeöl PAKELO vom Getriebeinstandsetzer rein.
Das alte Öl wurde restlos aufgefangen und wird ins Labor geschickt zur Analyse. Wenn die Probe verschickt ist, lass ich das Restöl mal durch ein Vlies laufen, und schaue ob da Abrieb drin ist.

Gegen Abend holte ich den Wagen ab, und ging dann noch zum Meister.
Dieser meinte dass es ihm vorkommt, dass das Geräusch abgenommen hat und das Singen nicht mehr so laut sei.

Das klingt mal gut.

Also fuhr ich dann heim.
Was mir sofort auffiel...die Schaltung . Es liess sich einfach besser schalten. Die Gänge flutschen gerade so rein.
In der Stadt und ausserorts konnte ich kaum was wahrnehmen. In der Tat wurde es leiser.
Auch kommt mir die Geräuschkulisse allgemein kleiner vor, und gefühlt, so , als sei es da "unten" jetzt etwas besser durchgeölt. Klingt blöd und ist schwer zu beschreiben, ich weiss.
In Summe etwas leiser und gedämpfter. Dann gings auf die Autobahn. Der Hauptstörbereich ist 100´-120 km/h. Da war das noch da. Aber auch leiser. Nicht mehr so dominant.

Ich gab dann mal kräftig Gas und bremste öfter und fuhr so 120 km/h nach Speyer.
Gegen Schluß wurde es wieder etwas lauter, aber immer noch leiser als vorher.
Ich führ das auf den Wärmeeffekt zurück. Eventuell müßen wir mit der Viskosität noch etwas hochgehen. Aber erst mal fahr ich ein paar Tausend Kilometer damit und beobachte. 50 gefahrene Kilometer sind ja nix. Nur n erster Eindruck. Und der überraschte und lässt hoffen.

Jetzt kommts auf die Analyse an, was da drin ist. Dann kann man abschätzen, was die Zähne haben.

Fazit: Es hat gelohnt zu wechseln

Nach weiteren 4 Tagen Fahrerei bleibts auf dem abgesenkten Niveau.
Störend nur noch, das Geräusch wenn man stark abbremst aus so 100-120km/h, aber immer noch leiser als vorher.
Die Zuversicht bleibt. Ich denke ich werde dann in so 2-3000km eine höhere Viskosität probieren. Und auf das Laborergebnis bin ich auch gespannt.

Ich bin etwas irritiert

Die Analyse des Getriebeöles zeigte keine Spur von Verschleiss.
Das neue Öl hatte eine Besserung bewirkt, allerdings nicht ganz.
Ist das womöglich nur der Effekt eines neuen Öls?
Denkbar.
Und denkbar, dass es vielleicht doch das Gelenk der Antriebswelle ist
Ich bin hin und her dran, das Zeug auf Gut Glück tauschen zu lassen. Unnötig wärs bei über 200000km und 13 Jahren bestimmt nicht

Naja die Analyse ist eindeutig.
Und irgendwas muss es ja sein.
Aber ich tausch lieber auf Verdacht 200000km gelaufene Antriebswellen, wie auf Verdacht das Getriebe zu öffnen.
Erstere Investition ist zumindest ne Investition die sich so oder so lohnt und irgendwann käme.

NACHTRAG:

Der Vorschlag von Helo klingt gut, denke das werd ich machen.

Zitat

Guten Morgen Herr Lorsch,

zunächst ist es ja gut, dass kein erhöhter Verschleiß vor liegt. Jetzt wird es aber dann auch schwierig werden. Möglicherweise ist es auch die Antriebswelle. Wobei das nicht wirklich zu bestimmen sein wird. Ich würde sagen Sie beobachten es einfach mal einige Zeit und schauen ob es sich zum Negativen verändert. So wie ich es wahrgenommen habe wird im Getriebe nicht wirklich etwas Sichtbares festzustellen sein. Was man jetzt mal noch tun könnte um eventuelle Veränderungen ausmachen zu können, wären Prüfungen der beiden Antriebswellen. Ich würde an ihrer Stelle mal in Erwägung ziehen die Antriebswellengummis frei zu legen und dann das Fett raus holen und richtig gutes Fett rein drücken. Man sieht dann ja wieder ob sich etwas verändert. Zum Negativen ja dann bestimmt nicht. Für die Gelenkwellen ist es dann gleich auch noch gut. Auch dann wenn es nichts mit dem Geräusch zu tun hat.

Was meinen Sie?

Viele Grüße und ein schönes Wochenende,

Dieter Hessenauer