Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Der Audi A3 3.2 quattro, das größte Audi A3 Forum des 250PS starken Audi A3 VR6 3.2 + S3/RS3. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

Paramedic_LU

Steuerketten-Querulant

  • »Paramedic_LU« ist männlich
  • »Paramedic_LU« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 47 499

Registrierungsdatum: 21. Mai 2004

Aktuelles Auto: Audi A3 3.2

Postleitzahl: 67459

Wohnort: Böhl-Iggelheim

Danksagungen: 2205 / 1318

  • Nachricht senden

1

Thursday, 28. February 2008, 09:25

Neue Allradsysteme bereichern den Markt

Mit neuen Modellen nimmt das Gedränge im Crossover-Segment zu. Vor allem kompakte SUV sind mehr denn je gefragt. Weil selbst Allradler selten ins Gelände kommen, wird das Optimieren ihrer Straßeneigenschaften immer wichtiger.

Allradantrieb - ursprünglich war dies ein Mittel für jenen Härtefall, wenn es im steilen Gelände und auf rutschigem Untergrund nur noch mit allen Vieren voranging. Das Zuteilen eines Teils der Antriebskraft auf die zweite Achse hilft bei der Befreiung aus solchen Situationen. Und selbst dann, wenn der Untergrund nur noch wenig Haftung bietet, lässt sich bei solchen Hardcore-Offroadern mit dem Sperren der Differenziale zwischen und an beiden Achsen komplettes Durchdrehen der Räder vermeiden. Notfalls sichert ein einziges Rad, das noch auf ein Minimum an Grip zurückgreifen kann, das Vorankommen.

Vorteile des Allradantriebs sind Reisekomfort und Fahrstabilität

Mit herkömmlicher Fahrkultur hat dies allerdings wenig zu tun, was um so klarer wurde, seit sich der Allradantrieb zunehmend auf die Straße begab. Denn mit dem anhaltenden SUV-Erfolg sind neben den Traktionsvorteilen des Allradantriebs zunehmend Qualitäten wie hoher Reisekomfort und eine Verbesserung der Fahrstabilität gefragt. Das gilt inzwischen selbst für klassische Geländewagen wie den Toyota Landcruiser, der nun seine siebte Neuauflage erlebt.

Die Allradsysteme 2008 sind vielfältig wie nie

Den derzeit größten Zuwachs verzeichnen kompakte Softroader à la Toyota RAV4. Die Allradsysteme, die Hersteller im Modelljahrgang 2008 einsetzen, sind vielfältig wie nie, die Unterschiede in den technischen Details nahezu unübersehbar. Weil jedoch für viele Kunden vor allem die Optik und die erhöhte Sitzposition zählt, wird immer häufiger eine Variante mit reinem Zweiradantrieb eingeplant - Beispiel VW-Konzern mit dem Tiguan und dem Seat Altea Freetrack. Beide nutzen die Golf-Plattform und deren 4motion-Technik. Gemeinsam ist ihnen auch das Grundkonzept, mit elektrohydraulisch gesteuerten Haldex-Kupplungen, die bei Bedarf stufenlos einen Teil des Antriebsmoments zu den hinteren Räder abzweigen. Der Freetrack, ein höher gelegter Altea XL, baut noch auf die frühere Generation Haldex 2, bei der ein internes Pumpensystem den Betätigungsdruck selbst erzeugt. Das setzt allerdings eine wenn auch nur geringe Drehzahldifferenz zwischen den Achsen voraus.

Die jüngste Generation Haldex 4, die im Tiguan eingesetzt wird, kann unabhängig vom Radschlupf agieren. Hier versorgt eine elektrische Pumpe einen Druckspeicher mit Ö, dessen Arbeitsdruck 30 bar beträgt. Ein Steuergerät errechnet das ideale Antriebsmoment für die Hinterachse und steuert mittels eines Ventils den jeweils benötigten Ödruck auf den Arbeitskolben der Lamellenkupplung. Prinzipieller Vorteil dieser Technik: Beim Anfahren und Beschleunigen kann bereits vorausschauend ein Teil des Antriebsmoments zur Hinterachse gelenkt werden - im Extremfall, wenn die Vorderräder auf blankem Eis stehen, nahezu 100 Prozent. ESP- und ABSSensorik liefern beim Fahren Informationen für den blitzartigen Eingriff der Kupplung. Um einseitiges Durchdrehen an einer Achse zu verhindern, wird das entsprechende Rad per Bremseneingriff eingefangen.

Bei der Motorisierung werden ausschließlich Vierzylinder aus dem Motorenprogramm des Konzerns eingesetzt. Aufgeladene TSI und TDI sollen dabei in die Leistungsklassen konventioneller Sechszylinder vorstoßen.

Bei Kurvenfahrt lässt sich das Durchdrehen verhindern

Eine ganz ähnliche Grundkonfiguration nutzt auch Saab. Das XWD-Allradsystem ist zunächst dem neuen 9-3 Aero XWD und der limitierten Sonderauflage Turbo X vorbehalten. Das System wird allerdings mit einer zusätzlichen Lamellenkupplung ergänzt, die hydraulisch von der Haldex 4-Einheit mitversorgt und elektronisch gesteuert wird. Sie ist als variable Quersperre zwischen den Hinterrädern ausgelegt, mit der sich bei Kurvenfahrt das Durchdrehen des entlasteten inneren Hinterrads verhindern lässt. Damit zielt Saab vor allem auf die Verbesserung der Fahrstabilität. Sicherlich eine sinnvolle Maßnahme für ein Auto, bei dem es gilt, die 280 PS seines 2,8-Liter-Turbomotors im Zaum zu halten.

Solche elektronisch gesteuerten und blitzschnell agierenden Systeme markieren einen entscheidenden Wandel. Der Allradantrieb hat seine Funktion als reine Traktionshilfe längst erweitert und zu einer unterstützenden Fahrynamik-Hilfe ausgebaut.

So baut Audi beim für den Herbst erwarteten Q5, dem kleinen Bruder des Q7, auf das rein mechanische, drehmomentfühlende Torsen-Differenzial zur Kraftverteilung zwischen den Achsen, das schon mit dem Quattro-Prinzip eingeführt wurde. Drehzahl-Differenzen zwischen den Rädern einer Achse werden hingegen durch Abbremsen des durchdrehenden Rades wieder ausgeglichen. Wie beim elektronischen Sperrdifferenzial (EDS) von VW, dessen Wirkungsweise also so etwas wie eine virtuelle Differenzialsperre darstellt.


Quelle:_ AMS
A3 3.2 quattro mauritiusblau seit 16.9.03
+ AUDI-Werkstuning 8087 seit Juni 2007

[customized] - NWT powered by Custom-Chips (Engineering by Stefan - Powered by Zoran)
VCDS Ross-Tech HEX+CAN USB







Öl-Finder für VW und Audi Fahrzeuge und die Übersicht der derzeit empfehlenswerten Öle und mein Blog Baubericht BK-117 B2 Christoph 53

Paramedic_LU

Steuerketten-Querulant

  • »Paramedic_LU« ist männlich
  • »Paramedic_LU« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 47 499

Registrierungsdatum: 21. Mai 2004

Aktuelles Auto: Audi A3 3.2

Postleitzahl: 67459

Wohnort: Böhl-Iggelheim

Danksagungen: 2205 / 1318

  • Nachricht senden

2

Thursday, 28. February 2008, 09:28

Allrad-Technik: Zahnrad-Wahn

Allradantrieb im Wandel: von der reinen Traktionshilfe per Klauenkupplung zu vorausschauenden Systemen für die radindividuelle Verteilung der Antriebskraft - und dem elektrischen Hinterachsantrieb.

Während vier angetriebene Räder ursprünglich nur Geländegängigkeit und Traktion verbessern sollten, stehen bei den modernen Allradsystemen Fahrdynamik und Sicherheit im Vordergrund. So unterschiedlich wie die Motivation ist daher auch die eingesetzte Technik. Klassischen Offroadern genügte lange Zeit eine manuell betätigte Klauenkupplung, um unter widrigen Bedingungen die sekundäre Achse am Vortrieb zu beteiligen. Es folgten Zentraldifferenziale nach dem Planeten oder Torsen-Prinzip, die bis heute einen permanenten Allradantrieb ohne Verspannungen ermöglichen.

Diese Systeme werden jedoch immer häufiger durch zuschaltbare Systeme mit Lamellen-Kupplungen in den unterschiedlichsten Ausführungen abgelöst. Allen gemeinsam ist, dass die zweite Achse nicht permanent, sondern nur bei Bedarf über die Kupplung aktiviert wird. Man unterscheidet zwischen passiven und aktiven Systemen. Erstere betätigen erst dann die Kupplung, wenn die Räder der Hauptantriebsachse bereits durchdrehen. Dazu gehören Visco- und Haldex-Kupplungen bis einschließlich Generation drei.



Aktive Systeme schauen voraus

Die Haldex IV im VW Tiguan ist wie der xDrive von BMW Vertreter der aktiven Gattung, die mit Sensor-Informationen und bestimmten Ansteuer-Strategien den Kraftschluss zur zweiten Achse bereits herstellen, bevor Schlupf entsteht - etwa grundsätzlich beim Anfahren. Über die aktive Verteilung des Antriebsmoments zwischen Vorder- und Hinterachse bei Kurvenfahrt lässt sich zudem das Fahrverhalten in gewissen Grenzen in Richtung Unter- oder Übersteuern beeinflussen. Mehr Freiheiten gewähren Torque-Vectoring-Systeme, wie sie in Audi S5 und BMW X6 in Serie gehen werden. Das Hinterachs-Differenzial wird dabei um je einen Planetenradsatz samt Lamellenkupplung pro Antriebswelle ergänzt, wodurch die Kraft variabel zwischen rechtem und linkem Hinterrad verteilt werden kann. Handling und Fahrstabilität werden so gleichzeitig erhöht.

Mit deutlich weniger technischem wie finanziellem Aufwand will Zulieferer Getrag annähernd die gleichen Effekte erzielen. Das Twinster genannte System verzichtet auf die zentrale Kupplung zur Längsverteilung der Antriebskraft sowie auf ein mechanisches Hinterachs-Differenzial und verwendet stattdessen je eine ins Hinterachs-Getriebegehäuse integrierte Kupplung pro Rad. Über separate Ventile können die Kupplungen unabhängig voneinander mit Ödruck angesteuert werden. Ein höheres Moment am kurvenäußeren Rad bewirkt ein Eindrehen und verbessert damit die Agilität. Andererseits kann drohendem Übersteuern dadurch begegnet werden, dass die Antriebskraft komplett auf das kurveninnere Rad geleitet wird.

Diese radindividuelle Ansteuerung soll jedoch nur bei besonders sportlichen Autos zum Einsatz kommen. Ansonsten werden die beiden Kupplungen synchron angesteuert, wobei das Rad mit dem geringeren Kraftschluss den Anpressdruck für beide Räder vorgibt. Damit verhält sich der Twinster wie ein offenes Differenzial. Bei SUV kann auf elektronischem Wege überdies eine Sperrwirkung erzielt werden, wenn auf rechts und links unterschiedlich griffigem Untergrund (μ-split) beide Kupplungen voll geschlossen werden. Diese Sperre wirkt dann sowohl in Quer- als auch in Längsrichtung, was dem Fortkommen im Gelände förderlich ist.

Weiterentwicklung durch Saab

Der XWD (Cross Wheel Drive) genannte Allradantrieb des Saab 9-3 verfügt ebenfalls über zwei Kupplungen, die jedoch ganz anders als beim Twinster angeordnet sind. Bei der ersten Kupplung handelt es sich wie im VW Tiguan um die vierte Generation der Haldex-Kupplung, welche die Verteilung zwischen Vorder- und Hinterachse regelt. Diese Haldex-Kupplung benötigt erstmals keine Drehzahl-Differenz, da sie ausschließlich über eine integrierte, rein elektrisch angetriebene Pumpe samt Druckspeicher betätigt wird. Zusätzlich dient eine ähnlich aufgebaute Kupplung optional als Quersperre zwischen den Hinterrädern. Elektronisch und hydraulisch wird sie von der ersten Kupplung mitversorgt.

Es wäre also relativ leicht möglich, auch beim VW Tiguan später eine Differenzialsperre an der Hinterachse draufzusatteln. Mit einer solchen Sperre lässt sich nicht nur die Traktion auf μ-split verbessern und das Durchdrehen des entlasteten kurveninneren Hinterrades verhindern - und zwar ohne oder mit weniger ASR-Bremseneingriffen -, sondern auch die Fahrstabilität etwa bei schnellen Spurwechseln verbessern.

Bei einer neuen Art des Allradantriebs mit elektrisch angetriebener Hinterachse - ähnlich wie im Lexus RX 400h -, wie sie Land Rover demnächst im Freelander präsentieren wird, steht hingegen das Spritsparen im Vordergrund. Denn die E-Maschine ermöglicht diverse Hybrid-Funktionen wie Bremsenergie-Rückgewinnung, elektrische Fahrer- und Drehmomentunterstützung beim Beschleunigen auch ohne Hybridantrieb an der Vorderachse. Den Traktionsgewinn gibt es praktisch als Dreingabe.

Da Verbrennungs- und Elektromotor mechanisch nicht verbunden sind, sondern die Koppelung über die Straße (through the road) erfolgt, spricht man von einem TTR-Hybrid. Selbstverständlich ist ein elektrischer Hinterachsantrieb auch mit einem Torque-Vectoring-Differenzial kombinierbar, was dann die gleichen fahrdynamischen Vorteile bringt wie beim Antrieb der Hinterachse per Kardanwelle. Die wäre beim Einsatz von vier Radnaben-Elektromotoren ebenso überflüssig wie der Rest des konventionellen Antriebsstrangs. Trotz aller Fortschritte ist der Allradantrieb also noch nicht zu Ende entwickelt.

Fotoshow Allradtechnik

Quelle: AMS
A3 3.2 quattro mauritiusblau seit 16.9.03
+ AUDI-Werkstuning 8087 seit Juni 2007

[customized] - NWT powered by Custom-Chips (Engineering by Stefan - Powered by Zoran)
VCDS Ross-Tech HEX+CAN USB







Öl-Finder für VW und Audi Fahrzeuge und die Übersicht der derzeit empfehlenswerten Öle und mein Blog Baubericht BK-117 B2 Christoph 53